Beim Laptop-Dateien-Sichern ist mir gerade ein besagtes Dok1.docx in die Hände gefallen und hat folgende Notiz mit Fragen, die mir die Lady offenbar mit etwa 4 Jahren gestellt hat, enthalten:
Warum? Warum? Warum?
Spiralenförmig, sich immer tiefer in die Materie hineinschraubend. Die Fragen der Kinder sind wie ein Korkenzieher, der sich immer fester in den Flaschenkorken bohrt – haben sie etwas Neues entdeckt, ist die Flasche entkorkt, der gute Schluck Wissen zum Trinken bereit. Erwachsene machen das fade Wasser zu aufregendem Wein, sind Sommelier und Mundschenk zugleich. Nicht zu viel auf einmal. Wein versteht man durch Genuss. Sich nicht sinnlos betrinken, sondern maßvoll das Richtige in all seinen Facetten erfassen.
Kinder geben sich nicht leicht zufrieden. Glauben nicht, dass sie alles wissen. Wissen, dass es noch mehr gibt. Geben nicht auf, mit endlos scheinenden Warum-Schleifen noch eine andere Antwortkreuzung im Hirn des Erwachsenen, mit dem sie sprechen, zu finden, um Licht in jede finstere Stelle zu leuchten.
Erwachsene haben immer Antworten. Glaubt man.
Ich war sehr entzaubert, als ich bemerkt habe, dass es nicht so ist oder das sich manches, was ich als wahr und gegeben angenommen hatte, als Fehlinformation entpuppte. Es hätte mir gut getan, wenn sie öfter gesagt hätten: „Ich weiß es nicht, aber wir können in einem Lexikon nachschauen“ oder die eigenen Glaubenssätze nicht als einzige Wahrheit präsentiert hätten.
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